Einzeldenkmal Matthesstr. 46  
 

Historie

Im Stadtteil "Schloßchemnitz" begann die geschichtliche Entwicklung von Chemnitz. Im Jahre
1136 stifteten König Lothar III. und seine Frau Richenza ein Benediktinerkloster.
Nach der Reformation wurde das Kloster 1546 kurfürstlicher Besitz und zum Schloss umgebaut - deshalb der Name Schlosschemnitz (Eingemeindung 1880).

Am Fuße des Schloßberges, in unmittelbarer Nahe des Stadtzentrums, fließt der Pleißebach, welcher 1493 den Abt Heinrich von Schleinitz zur Anlage eines Klosterteiches - dem heutigen Schloßteich – bewog. Nach der Reichsgründung um 1871 entstanden in Chemnitz durch das aufstrebende Bürgerturm die stilvollen Wohngebiete dieser Zeit. So errichtete man auf der Matthesstraße - benannt nach dem ehemaligen Inhaber der Schloßmühle - am Ufer des Pleißebaches.- ein Wohnhaus mit prachtvoller Architektur.

historische Zeichnung

Nach vielen angenehmen Jahren privater Pflege erlebte das Haus nach der Zwangsenteignung in der DDR auch schlechte Zeiten. Die staatliche Verwaltung wurde vernachlässigt, was zur Schädigung der Bausubstanz führte.

Das fünfgeschossige Gebäude ist heute ein wertvolles Einzeldenkmal mit städtebaulicher Bedeutung. Vor diesem Hintergrund war die nach der Reprivatisierung des Gebäudes im Jahre 1998 durchgeführte Sanierung eine besondere Herausforderung.

In enger Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde wurde, dank gutdurchdachter Ideen, ein beispielhaftes Sanierungskonzept erarbeitet. Dabei stand neben bautechnischen Erfordernissen auch immer die Erhaltung und Wiederherstellung der orginalgetreuen Architektur im Vordergrund. Das Haus erhielt mit dem Ausbau des Dachgeschosses und dem Anbau von Balkonen fünfzehn Wohnungen mit zweckmäßig gestalteten Grundrissen. Die Balkonanlagen mit Bleiverglasungen wurden restauriert, Fenster und Dacheindeckung wurden stilvoll erneuert und die Fassade wurde noch altem Vorbild wieder hergestellt. Mit der Kellersanierung und der Gebäudetrockenlegung wurde auch für die Erhaltung des Bauwerkes in diesem Bereich Sorge getragen.

Mieter und Besucher müssen jedoch trotz der prachtvollen Architektur der Jahrhundertwende nicht auf modernste Haustechnik verzichten. So wurden eine Zentralheizungsanlage, hochwertige Sanitärausstattungen und moderne Elektroanlagen eingebaut. Besonders hohe Anforderungen stellte der Einbau einer Personenaufzugsanlage. Fliesen- bzw. Laminatfußböden und Holztüren tragen ebenfalls zum gehobenen Wohnstandard bei. Bei allen Leistungen wurde großer Wert auf die Verwendung von umweltverträglichen Baustoffen und Materialien gelegt. Mit Sach- und Fachkompetenz und mit der mehrjährigen Erfahrung der Mitarbeiter der STRUKTURA Bau- Projekt- Entwicklungs Gesellschaft mbH wurde durch umfassende Beratung der Eigentümerin und Umsetzung der individuellen Wünsche eine sorgfältige Altbausanierung mit durchdachter Funktionalität erreicht. Gemeinsam mit einem Team von Handwerksbetrieben der Region gelang es im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichem und funktionalem Ansatz und einer Sicht auf das Umfeld der Baumaßnahme vorbildlich, den Stil der Jahrhundertwende mit modernstem neuzeitlichem Wohnkomfort zu verbinden. Dank der hervorragenden Leistungen aller Beteiligten gibt die Matthesstraße 46 ein gutes Beispiel für eine rundum gelungene Altbausanierung.


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